Tennis Historie
Tennisgeschichte TV Eiche Horn
Der Turnverein Eiche Horn blickt auf eine über 115-jährige Vereinsgeschichte zurück, die sich sehen lassen kann: Er ist heute auf Grund seiner vielen Abteilungen und Sportarten (über 30) und seiner Mitgliederzahl (3.500) einer der vielseitigsten und größten Sportvereine Bremens. Von Turnern 1899 gegründet, kamen im Laufe der Jahre bis 1945 im wesentlichen die traditionellen Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen, Turnspiele, Fußball und Handball hinzu. Nach dem 2.Weltkrieg, besonders ab den 70er Jahren, wurde die Angebotspalette an Sportarten immer vielfältiger, differenzierter und damit „bunter“. Seit 1995 bereichert darüberhinaus ein Fitness-Studio das Sporttreiben beim TV Eiche Horn.
Gründung der Tennisabteilung
Die Gründung der Tennisabteilung erfolgte 1974, und zwar auf Anregung und Wunsch zahlreicher Turnerinnen des Vereins, die zusätzlich zu ihren Gymnastik-Kursen auch gern ein Sportspiel betreiben wollten. Bemerkenswert daran ist, dass sie sich ausgerechnet für Tennis entschieden, obwohl diese Sportart zu dieser Zeit noch gar nicht im Verein angeboten wurde. Da sich der Verein mit der Gründung einer Tennisabteilung aber durchaus anfreunden konnte und dabei Unterstützung signalisierte, veröffentlichten jene Tennis-begeisterten Damen aus der Turnabteilung im „Horner“ folgenden Text, versehen mit einem Schuss Selbstironie: „Der beste Aufschlag vieler Tennisdamen ist ihr Augenaufschlag - findet Sigi Sommer... Tennis als neue Sportart - wir sind bereit. Allerdings fehlen noch die Plätze. Interessenten melden sich bitte in der Geschäftsstelle an.“
Anfangsjahre
Die Resonanz ist überraschend, denn es melden sich 40 Interessenten, wohl wissend, dass es noch keine Plätze gibt! Am 09.11.1974 kommt es zur Gründungsversammlung, auf der ein Vorstand und die einzelnen Sportwarte gewählt werden. Als einzige Spielmöglichkeit steht zunächst nur die Halle Curiestraße zur Verfügung, eine normale Schulsporthalle, die am Wochenende benutzt werden darf und in Längsrichtung einen Platz zulässt. Um spielen zu können, muss das Netz jedesmal auf- und abgebaut und die Linien mit Tesakrepp abgeklebt werden. Damit jede Stunde genutzt werden kann und jeder seine Spielmöglichkeit erhält, erfolgt wöchentlich eine telefonische Absprache. Sogar ein Training ist möglich. Trotz dieser wahrlich bescheidenen Anfänge muss 1975 ein Aufnahmestopp und eine Altersbeschränkung (12 Jahre) für weitere Interessenten verfügt werden! Zwar kommt mit der Halle Am Krähenberg eine weitere Spielmöglichkeit dazu, aber es bleibt auch im Sommer weitgehend beim Hallentennis. Einzige Ausnahme: Der Ruderverein von 1882 bietet zeitweise ein paar Plätze zum Spielen draußen an. Diese Situation hält 5 Jahre (!) an, erst im Herbst 1979 steht der Bau von 3 Plätzen endgültig fest. Um die Kosten für die Abteilung so gering wie möglich zu halten, werden die Mitglieder zum umfangreichen Arbeitseinsatz gebeten: Das vormals als Kleingärten genutzte Areal an der Berckstraße muss entsorgt werden, Wege müssen angelegt werden, bevor eine Fachfirma mit dem Aufbau der 3 Plätze beginnen kann. Im Mai 1980 beginnt endlich der Spielbetrieb im Freien, der eine ganz neue Ära einleitet und zahlreiche neue Mitglieder anzieht. 1982 entscheidet sich die Tennisabteilung zum Bau von 2 weiteren Plätzen, erhöht damit die Spielmöglichkeiten und schafft Voraussetzungen für den späteren umfangreichen Punktspielbetrieb. In Eigenregie – und mit der Hilfe einiger Zimmerleute – wird ein Blockhaus errichtet, das als erster Aufenthaltsraum dient. Erst 1989 wird mit dem Bau von Duschen, Toiletten und Umkleiderräumen die Anlage komplettiert. Mit den 5 Ascheplätzen entwickelt sich nun auch ein Vereinsleben: Es kommt zu ersten Vereinsmeisterschaften und zum Punktspielbetrieb von 2 Jungsenioren-Mannschaften.
Tennisboom in den 90 Jahren
In den 90er Jahren setzt eine rasante Entwicklung in der Tennisabteilung ein, die sich rückblickend als eine besonders erfolgreiche Zeit darstellt und wohl auch mit dem Tennisboom zu tun hat, den Steffi Graf und Boris Becker mit ihren Erfolgen ausgelöst haben: Mit durchschnittlich 330-340 Mitgliedern, die Tennis zur drittstärksten Abteilung im Gesamtverein machen, ist die Aufnahmekapazität über mehrere Jahre erschöpft, Wartelisten müssen angelegt werden, jedes neue Mitglied muss zudem eine Aufnahmegebühr von 500.- DM zahlen.- Die Vereinsmeisterschaften werden zum jährlichen Saisonhöhepunkt, da es zu Rekord-Meldeergebnissen von 80 bis über 100 (für Einzel und Doppel) kommt. Es ist auch die Zeit, in der Ranglistenspiele sich großer Beliebheit erfreuen. Im Punktspielbetrieb tritt die Tennisabteilung inzwischen mit 7 Mannschaften allein im Erwachsenenbereich an und macht damit deutlich, dass Tennis als Wettkampfsport mit großem Engagement von vielen Mitgliedern betrieben wird. Und die Erfolge bleiben nicht aus: Zeitweise spielen 3 Mannschaften in der Nordwestliga, der höchsten Spielklasse des Verbandes. Noch erfolgreicher sind die Damen 30, die sogar ein Jahr überregional in der Nordliga ihre Punktspiele bestreiten.
Kinder und Jugendliche
Ein Drittel aller Mitglieder sind Jugendliche und Kinder, die eine besondere Beachtung und Unterstützung erfahren. Viele erlernen erst im Verein das Spiel und erhalten Training durch erfahrene Trainer. Für das Wintertraining in der Halle gibt es für die Jugendlichen einen Zuschuss zur Hallenmiete. In allen Altersgruppen entwickeln sich immer wieder Talente, die ebenfalls in Punktspielen eingesetzt werden und für die Tennisabteilung kämpfen. Dabei werden sie von den Trainern und Jugendwarten mit großem Engagement unterstützt. Besonders beliebt: Feriencamps auf der Anlage.
Die jüngste Vergangenheit
In den letzten Jahren muss sich die Tennisabteilung mit einem Mitgliederschwund auseinandersetzen, unter dem fast alle Tennisvereine zu leiden haben, obwohl es eine gesonderte Aufnahmegebühr seit 1999 nicht mehr gibt. Das führt mehr und mehr zu finanziellen Einschränkungen und hat auch Auswirkungen auf den Spielbetrieb: Die Zahl der Punktspiel-Mannschaften nimmt ab, die Teilnahme an den Vereinsmeisterschaften hat sich so verringert, dass die Abteilung über mehrere Jahre mit dem benachbarten HC Horn gemeinsame Meisterschaften durchführt. Die Zeit der Ranglistenspiele ist vorüber, dafür ist nun eine „Club-Liga“ etabliert. Ein besonderes Erlebnis wird den Mitgliedern der Abteilung 2013 zuteil: Die Tennis-Bundesliga-Mannschaft aus Bremerhaven folgt einer Einladung und zeigt ihr hohes Können bei internen Trainingsspielen.
Abteilungsvorstand
Stellvertretend für alle Sportwarte, ohne die eine Tennisabteilung nicht funktionieren würde, seien hier die Vorsitzenden der Tennisabteilung genannt:
Heinz Hartmann Hans-Jürgen Runde
Siegfried Kanter Hanfried Boehncke
Karl-Heinz Kaune Jan Frederik Strasmann
Peter Katschke Peter Fleischer
Peter H. Jacobsen Yorck Hener
Hans-Jürgen Schulze Doris Boehncke
Trainer und Trainerinnen
Als Trainer/Trainerinnen haben sich verdient gemacht: Ilse Michael, Almut Schwaer, Volkmar Schöning, Werner Knobloch, Stephan Henschel und aktuell die Tennisschule Böttger mit denTrainern Colin Böttger, Christian Sokolowski und Hannes Schmidt.
Schlusswort
Tennis ist ein tolles Sportspiel, das man bis ins hohe Alter betreiben und zudem ganzjährig spielen kann (auf Asche und in der Halle). Unsere Anlage liegt wunderbar im Grünen und ist gut erreichbar. Wir heißen alle Interessierten herzlich willkommen, seien es Anfänger oder Fortgeschrittene, wir haben wieder Platz für neue Mitglieder! von Klaus Zörner