Eiche Horn wird zweite Badminton-Hochburg

24.05.2022    Badminton
von Rainer Jüttner / Weser-Kurier vom 18.5.2022

Erstmals gelang einem Badminton-Team des TV Eiche Horn der Sprung auf die überregionale Ebene. In der nächsten Serie beginnt dann das "Abenteuer Bremen-Niedersachsen- Liga".

Hinter dem ersten Badminton-Team des TV Eiche Horn liegt eine geradezu historische Saison. Denn erstmals gelang einer Mannschaft des Vereins der Sprung auf die überregionale Ebene, in der nächsten Serie beginnt dann das "Abenteuer Bremen-Niedersachsen-Liga". Und darauf freut sich auch Matthias Kison. "Wir wollen die nächste Saison einfach genießen. Nach zehn Jahren endlich einmal andere Mannschaften kennenlernen und neue Kontakte knüpfen. Da wäre dann selbst ein Abstieg für mich kein Drama", sagt der Mannschaftsführer.

Sprungbrett nach oben war für Eiche der unangefochtene Meistertitel in Bremens höchster Spielklasse, der Weser-Liga. Der stand bereits vor dem letzten Spieltag fest, in zwölf Spielen gab das Eiche-Team lediglich einen Punkt ab. Komplettiert wurde die erfolgreichste Serie der gesamten Badminton-Sparte vom Verbandsliga-Titel der zweiten Mannschaft, die künftig auch eine Etage höher in der Weser-Ems-Liga antreten wird. Interessanterweise wiederholten diese beiden Teams somit den Doppelerfolg der letzten komplett gespielten Saison, denn bereits 2020 gelang ihnen dieses Kunststück schon einmal.

Drei starke Neuzugänge

2020 fand sich auch der aktuelle Kader der ersten Mannschaft zusammen. Mit dabei auch drei Neuzugänge. Vom TSV Stotel kam Jens Wiegand und mit Daniel Müller und Flinx Küspert (Bruder der Nationalspielerin Stine Küspert) komplettierten zwei starke Spieler des 1. Bremer BC den Eiche-Kader. Dennoch gab am Ende die große Ausgeglichenheit und die Breite des Kaders den Ausschlag. "Die Stammbesetzung hat nur etwa 50 Prozent der Spiele bestritten. Dennoch konnten wir das auch im Austausch mit der zweiten Mannschaft und dritten gut kompensieren", sagt Matthias Kison. Die Stärke der Herrenspieler war dabei die Basis, die Klasse der beiden Stammspielerinnen aber sicherlich genauso wichtig.

Wie entscheidend Faith Bacarro und Alexandra Zapko-Willmes waren, wurde deutlich, als sie nicht dabei waren. Durch die Verschiebung der letzten beiden Spiele, musste Eiche auf den Damen-Positionen umbauen und kassierte beim 4:4-Unentschieden gegen die SG Geestemünde I prompt den ersten Punktverlust. Im letzten Saisonspiel gegen den Polizei SV IV verabschiedete sich Eiche mit einem 5:3-Sieg aus der Liga.

Mit Andreas Willmes besaß der TV Eiche Horn den überragenden Spieler der Weser-Liga-Saison. Lediglich einen einzigen Satz gab er in 22 Spielen ab und führte sein Team damit quasi im Durchmarsch zum Titel. Gleich fünfmal taucht Eiche in der Einzelstatistik unter den Top Ten auf. Direkt auf Willmes folgt sein Teamkollege Charity Faith Bacarro (19 Siege in 20 Spielen), auf Platz vier liegt Matthias Kison (17 von 20), Rang sieben belegt Flinx Küspert (14 von 16) und Alexandra Zapko-Willmes folgt auf Platz zehn (14 von 20).

Größte Sparte in Bremen

Der TV Eiche Horn, der mit rund 160 Mitgliedern die größte Badminton-Sparte in Bremen stellt, steht folglich für leistungsorientierten Badmintonsport. "Wir sehen uns aber auch als Breitensportverein. Jeder kann bei uns jedes Training besuchen, hat also theoretisch fünf Tage in der Woche zur Verfügung. Dadurch mischen sich auch die verschiedenen Leistungsstufen, wovon die einzelnen Mitglieder auch wiederum profitieren", sagt Gerrit Hilgendorff, der stellvertretende Abteilungsleiter und Referent im Vorstand. Weiteren Zuwachs erhoffen sich die Vereinsverantwortlichen von der Neueröffnung der Halle an der Grazer Straße. "Das war ja mal die Stammhalle unserer Abteilung. Jetzt stehen dort für uns wieder sieben Felder zur Verfügung. Das könnte einen richtigen Schub geben", sagt Hilgendorff.

Die gute Stimmung im Verein steht für ihn im Vordergrund, wenn auch das mittelfristige Ziel, den Abstand zum zurzeit noch dominierenden Polizei SV zu verringern, im Auge behalten werden soll. Die erste Horner Mannschaft betritt in der nächsten Saison aber erst einmal Neuland, spielt dann unter anderem auch gegen die zweite Mannschaft des Polizei SV. Dazu kommen längere Anfahrten und grundsätzlich noch mehr persönlicher Aufwand für jeden Einzelnen.

"Ungewohnt sind vor allem die Doppelspieltage. Alle Spieler müssen folglich öfter ran. Da ist es dann auch nötig, dass wir doppelt besetzt sein müssen", sagt Matthias Kison. Besonders im Damenbereich wären dann wohl Verstärkungen nötig. Noch gib es keine Kandidatinnen. "Aber wir bemühen uns über Facebook, Instagramm und ähnliche Plattformen um Neuzugänge", sagt Kison. Der Großteil der ersten Mannschaft möchte den Weg in die Niedersachsen-Bremen-Liga mitgehen. Matthias Kison stellt klar: "Auf keinen Fall soll irgendwelcher Druck entstehen. Wir wollen breit aufgestellt sein. Der Spaß geht vor."

(Abdruck eines Artikels von Rainer Jüttner im Weser-Kurier vom 18.5.2022 mit dessen freundlicher Genehmigung)

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