Fortbildung über Medikamenteneinnahme im Breitensport

04.02.2015    Leichtathletik
von Fred Siegert

Apotheker Sebastian Köhler von der Horner Apotheke referierte beim TV Eiche Horn zum Thema Medikamenteneinnahme im Breitensport. Der Titel „Was hilft mir und was schadet mir?“ sollte alle – Trainerinnen und Trainer, aber auch Mitglieder – ansprechen.

Referent Sebastian Köhler (Foto: Sabine Heuke)

„Wir wollten mit dem Vortrag keine Angst schüren oder die Einnahme von Tabletten verteufeln, sondern über mögliche Risiken informieren und ein verantwortungsvolles Handeln fördern“, so Anke Helmke, Abteilungsleiterin der Leichtathletikabteilung.

Sebastian Köhler ergänzte seinen Vortrag mit eigenen Erfahrungen, die er selbst im Bereich des Leistungssports gemacht hat. Der Schwerpunkt des Vortrags lag jedoch beim Breitensport, der auch im Angebot des TV Eiche Horn im Vordergrund steht. Wesentliche Kriterien für das Sport treiben sollten die körperliche Fitness, der Ausgleich von Bewegungsmangel, der Spaß am Sport, die Gesundheit in psychischer und sozialer Hinsicht sowie die Teilnahme an Wettkämpfen auf einem unteren und mittleren Niveau sein. Sebastian Köhler wies darauf hin, dass die Grenzen zwischen dem Leistungs- und Breitensport zum Teil ineinander übergehen und man den Sprung nicht unbedingt bemerkt.

Drei Gruppen seien beim Thema unüberlegter Medikamenteneinnahme besonders gefährdet: Jugendliche, die an der Schwelle zum Kadersport stehen und bei denen die Steigerung der körperlichen Leistung ins Stocken geraten ist, 40-/50-Jährige, die in einer guten Amateurklasse Sport treiben und sich durch Verletzung oder nachlassende Leistungsfähigkeit zurückfallen sehen. Aber auch ambitionierte Einsteiger, die sich überfordern und oft in Trendsportarten einsteigen wie Marathon, Triathlon, Radfahren aber auch Ballsportarten und Golf. Keine weitere Erläuterung erfolgte zum Thema Doping, denn hier unterschied Sebastian Köhler ganz klar zwischen der Einnahme von verbotenen Substanzen und denen, die leistungssteigernd, aber frei erhältlich sind. Leistungssteigernd kann z.B. auch Koffein sein. Die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen erhöhen sich, während das Empfinden für Erschöpfung und Ermüdung sinkt bzw. verzögert wird.

Bei der Einnahme von frei verkäuflichen oder verschreibungspflichtigen Medikamenten sollte auf eine medizinische Indikation geachtet werden. Nicht einfach so einnehmen. Schmerzmittel verschieben die Belastungsgrenze, kaschieren leichte Blessuren und hemmen das Schmerzempfinden. Sebastian Köhler warnt in diesem Zusammenhang vor einer regelmäßigen Einnahme und hohen Dosierungen. Diese können Nebenwirkungen wie Magenblutungen, Herz-Kreislaufprobleme und langfristige Gelenkschäden hervorrufen.

Köhlers Fazit zum aktiven Sport:

- Gut dosiertes Training
- Ausgewogene Ernährung
- Trainingspausen akzeptieren
- Auf Warnsignale des Körpers hören
- Supplementierung (ergänzende Aufnahme) nur individuell erwägen
- Körperliche Grenzen akzeptieren

gez. Anke Helmke

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